Die häufigsten Lichtarten in der Fotografie

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Eine gute Beleuchtung ist essentieller Bestandteil für eindrucksstarke Bilder. Durch verschiedene Lichtarten kann man Personen und Objekte eindrucksvoll in Szene setzen und ausdrucksstarke Werke schaffen. Im Folgenden werden die essentiellen Lichtarten beschrieben und anhand von Beispielen so erläutert, dass Du diese in deinem Fotostudio und bei Deinen Kunden einsetzen kannst und flexibel auf kurzfristige Änderungswünsche eingehen kannst.

Das Seitenlicht

Eines der häufigsten Lichtarten ist das Seitenlicht, weshalb es auch oftmals als Universallicht bezeichnet wird. Durch das Seitenlicht wird eine Person oder ein Objekt so beleuchtet, dass die eine Seite im Licht und die andere im Schatten liegt. Dadurch kann ein dreidimensionaler Effekt des Motives erzeugt werden.

In der Praxis kann das Seitenlicht durch natürliche Lichtquellen, wie z.B. Fenster realisiert werden. Im Studio kann ein künstliches Licht als Lichtquelle dienen. In der Regel bringt man zuerst die Person in die richtige Person und adjustiert anschließend das Licht in der Form, dass der gewünschte Effekt erzielt wird. Das Seitenlicht bietet insbesondere für Anfänger der Fotografie einen guten Einstieg.

Das Seitenlicht eignet sich besonders für Portraitfotografie.

Das Rembrandtlicht

Schon der niederländische Maler Rembrandt van Rijn wusste seine Werke eindrucksvoll in Szene zu setzen. Rembrandt ist deswegen Namensgeber des Rembrandtlichtes. Bei dieser Lichtart liegt ein großer Teil des Motives im Schatten während ein kleiner Lichtfleck zum Blickfang dient. Es wird spekuliert dass dieser Lichteffekt zu Zeiten Rembrandts ursprünglich durch eine Fackel zustande gekommen ist.

In der Praxis erzielt man diesen Lichteffekt durch die Platzierung der Lichtquelle schräg vor dem Motiv, sodass das Licht schräg von oben einfällt. Auf dem Motiv sollte beginnend bei der Nase ein Lichtdreieck entstehen. Um den Betrachter im Bild gefangen zu nehmen, ist es wichtig, dass der umliegende Schatten unbedingt geschlossen ist. Auch bei dieser Lichtart sollte zuerst das Motiv positioniert werden und es sollte beachtet werden, dass kleinste Kopfbewegungen das anzuvisierende Lichtdreieck negativ beeinflussen können.

Das Rembrandtlicht ist etwas aufwändiger als das Seitenlicht, benötigt häufig aber nur eine kleine Lichtquelle und ist somit auch für Neulinge im Bereich Lichtarten geeignet.

Insbesondere für markante Portraitfotos wird das Rembrandtlicht gerne eingesetzt. Man sollte beachten, dass kleine Hautunebenheiten, markanter hervorstehen.

Das Gegenlicht

Das Gegenlicht ist eine Lichtart, die eher schwierig für Beginner ist. Bei dieser Lichtart kommt das Licht vom Rücken des zu fotografierenden Motivs und scheint direkt in die Kameralinse. Es kann deshalb oft vorkommen, dass Bilder zu stark belichtet sind oder das Motiv zu dunkel erscheint. Möchte man sich dennoch an das Fotografieren mit Gegenlicht wagen, so wird man durch besonders warme und satte Bilder belohnt.

Der ideale Zeitpunkt für Fotografien mit Gegenlicht ist die sogenannte “Goldene Stunde”. Die goldene Stunde ist die Zeitspanne vor dem Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergang. Zu diesem Zeitpunkt scheint die Sonne nicht zu hell und erzeugt den warmen Effekt der Bilder. Neben dem richtigen Zeitpunkt sollte man noch die folgenden Anforderungen beachten:

  • In der Praxis solltest du schauen, dass Motiv und Sonne beide im Bild positioniert sind.
  • Du solltest schauen, dass die Sonne etwas neben dem Motiv oder in einer der Kanten des Bildes steht. Steht die Sonne direkt hinter dem Motiv, so kann dieses oftmals zu dunkel erscheinen.
  • Du kannst an deiner Kamera die Belichtung einstellen (+/- Knopf). Beachte aber, dass dadurch alle Teile des Bildes mehr oder weniger belichtet werden. Möchtest du gezielt einen bestimmten Bereich stärker belichten, so kannst du mit einem Reflektor arbeiten. Dieser reflektiert das Umgebungslicht auf das gewünschte Motiv.
  • Speichere deine Bilder im RAW-Format ab. Die erzeugten Dateien sind zwar größer, können aber auch einen größeren Belichtungsunterschied einfangen. Du kannst außerdem in der Nachbearbeitung besser Anpassungen in der Belichtung vornehmen.

Bilder mit Gegenlicht erzeugen besonders warme und satte Bilder, können aber oft nur in einem kurzen Zeitfenster fotografiert werden und erfordern einen fortgeschrittenen Umgang mit Kamera und technischen Hilfsmitteln wie z.B. dem Reflektor. Das Gegenlicht ist deshalb eine der schwierigsten Lichtarten und erfordert viel Übung und Vorlauf im Shooting.

Das hochfrontale Licht

Das hochfrontale Licht ist auch als Hollywood-, Fashion- oder Marlene-Dietrich-Licht bekannt. Es ist eine einfache, variable Lichtart und deshalb auch für Anfänger gut geeignet. Häufig findet man auf Covern Portraitbilder, welche mit hochfrontalem Licht aufgenommen wurden.

In der Praxis wird die Lichtquelle vor dem Model platziert, sodass das Gesicht direkt angestrahlt wird. Anschließend bewegt man das Licht soweit nach oben, bis unter der Nase ein Schatten entsteht, welcher bis zur Oberlippe reicht.

Das hochfrontale Licht ist sehr variabel. Man kann die Lichtquellenstärke so anpassen, dass das Gesicht gleichmäßig angestrahlt wird und keine Akzente gesetzt werden. Durch eine stärkere Lichtquelle kann man bestimmte Gesichtsteile stärker strahlen lassen. Bilder wirken neutral und offen, können durch eine höhere Platzierung des Lichtes aber auch markanter und erhabener erscheinen. Möchte man keine künstliche Lichtquelle nutzen, so kann man auch die Mittagssonne im Freien nutzen.

Das hochfrontale Licht ist in der Handhabung einfach zu beherrschen und variabel anzupassen. Es eignet sich deshalb sowohl für unerfahrene als auch fortgeschrittene Fotografen. Die angefertigten Bilder haben eine positive Wirkung und eignen sich besonders für Portraitaufnahmen.

Exkurs: Der Unterschied zwischen weichem & hartem Licht

Durch diese beiden Lichthärten können deutliche Unterschiede auf dem Bild erzeugt werden. Weiches Licht schafft eher wärmere und harmonische Bilder. Hartes Licht stellt ein Motiv eher markanter dar und erzeugt stärkere Kontraste. Der Übergang zwischen beiden Lichtstärken ist fließend und kann bei künstlichen Lichtquellen variabler eingestellt werden als bei natürlichen Lichtquellen.

Grundsätzlich gilt:

  • Je höher die Helligkeit der Lichtquelle, desto härter wird das Licht
  • Je größer die Lichtquelle, desto weicher wird das Licht

Oftmals kann der Fotograf diese Dimensionen mit künstlichem Licht im Studio besser abstimmen als bei Outdoorshootings mit natürlichem Licht. Für Outdoorshootings empfehlen sich Hilfsmittel wie z.B. Reflektoren, um den gewünschten Effekt zu erzeugen.

Fazit

Durch verschiedene Lichtarten lassen sich beim Fotografieren deutliche Unterschiede erzeugen. Für Anfänger eignet sich besonders das Seiten-, Rembrandt- und hochfrontale Licht. Besonders Portraitfotografien können durch die beschriebenen Lichtarten eindrucksvoll in Szene gesetzt werden. Durch hartes und weiches Licht können die angestrebten Effekte zusätzlich verstärkt werden.

Als Fotograf sollte man sich im vorab überlegen, welche Wirkung die Bilder erzeugen sollen und im Anschluss das richtige Setup vorbereiten. Insbesondere das hochfrontale Licht lässt im Shooting eine variable Anpassung zu. Andere Lichtarten erfordern etwas Übung, können aber mit etwas Erfahrung gemeistert werden und zu eindrucksstarken Resultaten führen.

Jan-Lukas Knoch
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Jan-Lukas Knoch
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